Demenz: Faktencheck zu Aducanumab

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Den Gedächtnisverlust bei Demenz stoppen – darauf hoffen viele Menschen weltweit. Seit Juni 2021 ist in den USA nun das Medikament Aducanumab zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit zugelassen – in der Europäischen Union aber nicht. In unserem Faktencheck erfahren Sie mehr über die Wirksamkeit und warum strenge wissenschaftliche Kriterien bei der Bewertung eines neuartigen Medikamentes wichtig sind.


Im Dezember gab die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA bekannt, Aducanumab nicht für die Behandlung zuzulassen. Ihre Entscheidung begründete die EMA mit einer wissenschaftlich nicht belegten Wirksamkeit von Aducanumab, eines Wirkstoffes, der gegen fleckförmige (Plaque-)Ablagerungen im Gehirn helfen soll, die typisch für eine Alzheimer-Krankheit sind. Mehrere Pharmafirmen forschen seit vielen Jahren daran, mit Hilfe von Antikörpern – wie zum Beispiel Aducanumab – das sogenannte Beta-Amyloid zu bekämpfen, d.h. diese Plaques aufzulösen. Im Gehirn von vielen Alzheimer-Patienten führt das Eiweiß Beta-Amyloid zu diesen unlöslichen Plaques. Diese werden mit dem Nachlassen verschiedener Funktionen des Gehirns in Verbindung gebracht. Eine wirksame Therapie, die an den Ursachen der Alzheimer-Krankheit ansetzt, existiert bis heute nicht. Manche Medikamente mildern nur leicht und kurzzeitig die Symptome.


Der Arzt und Versorgungsforscher Prof. Dr. med. Elmar Gräßel ist Leiter des Zentrums für Medizinische Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Erlangen und einer der Projektleiter des Digitalen Demenzregisters Bayern, digiDEM Bayern. In einer Literatur-Studie hat der Wissenschaftler Fakten über die klinische Wirksamkeit von Aducanumab gesammelt. Im kommenden Webinar stellt er die Ergebnisse vor und legt dar, warum der Wirkstoff in Europa nicht zugelassen wurde und was dies für die Behandlung bedeutet.